"Das Institut wurde 1854 in der Absicht gegründet, den Patriotismus im Kaisertum Österreich durch die Aufarbeitung seiner (Vor-)Geschichte und durch historische Argumentation zu fördern. Schon sehr bald löste es sich von dieser politischen Zielsetzung und wandte sich den historischen Hilfswissenschaften, zunächst vor allem der Erforschung der Kaiserurkunden des Mittelalters, zu. Auf diese Weise nahm es maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Monumenta Germaniae Historica. Diese enge Verbindung besteht bis heute. Ein - in unterschiedlichem Ausmaß zutage tretender - Grundzug war und ist die kulturgeschichtliche Orientierung. Schließlich nahm und nimmt das IfÖG in Ermangelung einer österreichischen Archivschule unter wechselnden gesetzlichen Rahmenbedingungen die Aufgabe wahr, Archivare auszubilden. Das Institut untersteht als Forschungsinstitut direkt dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Der Großteil des Personals gehört als Lehrende/r auch dem Personalstand des Instituts für Geschichte der Universität Wien an, in deren Hauptgebäude es auch untergebracht ist. Die enge und lebendige Verbindung der Aktivitäten des IfÖG mit der universitären Lehre ist dadurch gewährleistet."